Direkt zum Inhalt springen
  • Drucken
  • Sitemap
  • Schriftgrösse

Den Anschluss schaffen

Die nächste Bushaltestelle liegt nicht immer um die Ecke. Gerade in ländlichen Gebieten sollen Veloparkplätze die Erreichbarkeit verbessern. Der Erfolg hängt von uns allen ab.

Die Langrickenbacher Gemeindepräsidentin Denise Neuweiler testet den Veloparkplatz an der Bushaltestelle Neuhof.

Im Thurgau gibt es viele ländliche Gemeinden und Weiler. Nicht alle können mit einem direkten Anschluss an den ÖV abgedeckt werden. Das Konzept ‹Kombinierte Mobilität› des Kantons Thurgau sieht deshalb Massnahmen vor, um die Erreichbarkeit von ÖV-Haltestellen zu verbessern. Eine davon sind sogenannte ‹Bike&Ride›-Stationen. «Die Bushaltestellen werden dabei um Veloabstellplätze ergänzt», erklärt Robert Dedecius, Fachexperte bei der kantonalen Abteilung ÖV.

Wie gross ist die Nachfrage?
Vor Kurzem wurde die Pilotphase lanciert, in der fünf Bushaltestellen in ländlichen Gebieten mit Veloparkplätzen ausgerüstet werden sollen (siehe Kasten). In den nächsten fünf Jahren soll so der eigentliche Bedarf für ‹Bike&Ride› an Bushaltestellen besser abgeschätzt werden können, sagt Dedecius.

Bereits vorhanden sind Veloabstellplätze in Amlikon-Bissegg (Haltestelle Fimmelsberg, Kreuz), Fischingen (Oberwangen, Grueb; Dussnang, Rehaklinik; Fischingen, Kloster) und in Langrickenbach an der Bushaltestelle Neuhof. «Wir haben ein Plätzchen mit Verbundsteinen, einen Veloanlehnbügel sowie eine Hinweistafel installiert», sagt die Langrickenbacher Gemeindepräsidentin Denise Neuweiler. Falls die Veloparkplätze auf Anklang stossen, werde man prüfen, auch die restlichen Haltestellen mit solchen auszurüsten.

Ein ähnliches Projekt hat die Gemeinde Wuppenau lanciert. Im Ortsteil Hosenruck wird demnächst ein neuer Buswendeplatz gebaut. «Bei dieser Gelegenheit ergänzen wir die Bushaltestelle um acht bis zehn Veloparkplätze», betont Gemeindepräsident Martin Imboden. Die Haltestelle liege im Einzugsgebiet diverser Weiler.

Angebote fleissig testen
In urbanen Gebieten geht es weniger um die Erreichbarkeit der Bushaltestellen, sondern mehr um die letzte Meile zwischen Bahnhof und Arbeits- oder Wohnort beziehungsweise Ausflugsziel. Während in Frauenfeld die E-Scooter von Voi unterwegs sind, animieren in Kreuzlingen die Regivelos zum Umsteigen auf den ÖV. Die honiggelben Leihfahrräder verbinden nicht nur die Stadtteile, sondern auch die benachbarten Gemeinden Bottighofen, Lengwil, Münsterlingen und demnächst Tägerwilen. Ab Juni besteht zudem eine grenzüberschreitende Kooperation mit dem Verleihsystem Konrad der Stadt Konstanz.

Das Angebot sei indes nur die eine Seite, betont Robert Dedecius. «Wenn die Infrastruktur steht, gilt es auch, sie zu nutzen.» Er plädiert deshalb dafür, die Angebote fleissig zu testen.

Bike&Ride im Thurgau

Fünf Pilotbushaltestellen in ländlichen Ortschaften sollen in absehbarer Zeit mit Veloabstellplätzen ergänzt werden oder sind schon realisiert: Neukirch an der Thur (Haltestelle Dorf), Oberwangen (Grueb), Fimmelsberg (Kreuz), Iselisberg (Abzweigung) und Langrickenbach (Neuhof). 16 weitere Haltestellen im Thurgau bieten gemäss Konzept ‹Kombinierte Mobilität› Potenzial für ‹Bike&Ride›. cyr

(Text: Cyrill Rüegger, Bild: Daniela Ebinger)