Herr Payer, was sind Ihre Aufgaben als Gastgeber bei der SBS?
Ich bin für die Gästebetreuung auf drei Schiffen verantwortlich: auf dem Motorschiff (MS) Alte Rhy und dem MS Rhynegg mit Heimathafen Rorschach sowie auf dem MS Rhyspitz in Romanshorn. Als Gastgeber organisiere und koordiniere ich Anlässe, sorge mit meinem Team für die Sauberkeit an Bord. Und natürlich kümmern wir uns darum, dass die Gäste mit Speis und Trank verwöhnt werden.

Was zeichnet die drei Schiffe aus?
Das MS Alte Rhy ist ein reines Charterschiff, das heisst es kann für Anlässe in kleinerem Rahmen von zehn bis 30 Personen gemietet werden. Das MS Rhyspitz wird gerne für Anlässe im Rahmen von bis zu 50 Personen gechartert. Zudem ist das Schiff von Sommer bis Spätsommer als Kursschiff zwischen Romanshorn und Hagnau im Einsatz. Das MS Rhynegg mit Heimathafen in Rorschach wird im Sommer als Kursschiff für eine der schönsten Fahrten auf dem Bodensee eingesetzt – nämlich für die Strecke von Rorschach nach Rheineck. Die Fahrt führt zunächst entspannt über den Bodensee und dann langsam den Alten Rhein entlang, der auch Schweizer Amazonas genannt wird.

Wann und wie sind Sie zu dieser Funktion bei der SBS gekommen?
Ich habe im Juni 2022 in der Schiffsgastronomie begonnen. In der ersten Wintersaison war ich für die MS Thurgau verantwortlich, die in Rorschach fix im Hafen gelegen ist. Wir verwandelten es in ein rustikales Chalet am Wasser. Danach habe ich schrittweise die Verantwortung auf den drei vorher genannten Schiffen übernommen.
 

Was zeichnet Ihren Beruf aus?
Unser Ziel ist zwar täglich das gleiche: Wir möchten unseren Gästen schöne, entspannte und unvergessliche Momente bieten. Trotzdem ist jeder Tag anders. Einerseits arbeiten mein Team und ich oft auf verschiedenen Schiffen und somit auf unterschiedlichen Kursen. Andererseits bietet der See immer wieder Überraschungen: Mal ist er ruhig, mystisch, eingehüllt in Nebel, mal sonnig und klar. An einem anderen Tag herrschen starker Wind und Wellengang. Und bald erwarten uns wieder laue Sommerabende mit farbenreichen Sonnenuntergängen. Es kommt vor, dass man sich auf dem Meer wähnt.

Und wie ist das Verhältnis zu den Gästen?
Ich kann mir vorstellen, dass die Nähe zu unseren Gästen auf den Schiffen wesentlich intensiver ist als an anderen gastronomischen Orten. Es herrscht oft eine Art Ferienstimmung: Auch wenn man es eilig hat, braucht es eben die Zeit, die es bis zum nächsten Hafen braucht. Ich denke, für die meisten unserer Gäste ist der Weg das Ziel. Darüber hinaus sind wir auf den Schiffen in der Regel kleine Teams und arbeiten Hand in Hand. Aussagen wie «Das ist nicht mein Aufgabenbereich» gehören nicht in unser Vokabular.

Welche Anlässe sind besonders beliebt?
Das Angebot der SBS ist extrem vielfältig und deckt ganz verschiedene Bedürfnisse ab. Neben den Kursschiffen gibt es Schiffe, die für individuelle Events wie Seminare, Feiern und Hochzeiten gebucht werden können. Besonders beliebt sind unsere Themenfahrten: zum Beispiel das Brunch-Schiff, auf dem man während einer dreistündigen Fahrt schlemmen kann. Auch das Burger-, das Fajita- und das Strick-Schiff mit Kaffee und Kuchen sind jeweils sehr gut besucht. Und ganz neu bieten wir auf dem MS St. Gallen ein Krimidinner an.

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(Interview: Cyrill Rüegger, Bilder: Reto Martin)